Unsichtbare Patient*innen?

Herausforderungen und Chancen in der Gesundheitsversorgung wohnungsloser Menschen

Course details

Course number 55060/1
Period on 09/18/2025
Category Soziale Arbeit I Psychologie
Fee € 59.00
Preis für Mitglieder
Diakonie Hessen *
€ 59.00
Preis für Eigene Betriebsstätten
Diakonie Hessen **
€ 59.00
Free places 180
State planned
Book for myself Book for group
 
* Ermäßigte Preise gelten nur für Mitarbeitende aus Mitgliedseinrichtungen und eigenen Betriebsstätten der Diakonie Hessen
** Eigene Betriebsstätten: Abrechnung erfolgt über interne Leistungsverrechnung

Die Hessische Fachkonferenz Wohnungslosenhilfe (HFKW) lädt Sie herzlich zum diesjährigen Fachtag ein, der sich einem besonders sensiblen und oft übersehenen Thema widmet: der gesundheitlichen Versorgung wohnungsloser Menschen.

Unter dem Titel „Unsichtbare Patient*innen? Herausforderungen und Chancen in der Gesundheitsversorgung wohnungsloser Menschen“ wollen wir gemeinsam mit Ihnen die bestehenden Herausforderungen beleuchten, aber auch Chancen und Lösungsansätze diskutieren. Ziel der Veranstaltung ist es, gemeinsam Perspektiven zu entwickeln und auf Grundlage bewährter Praxisbeispiele konkrete Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Der Fachtag beginnt mit fachlichen Impulsen, die einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Problemlagen geben.

Am Nachmittag erwarten Sie thematisch vertiefende Workshops, in denen Sie sich in kleinerer Runde austauschen, vernetzen und neue Impulse für Ihre tägliche Arbeit gewinnen können. Eine Teilnahme an zwei Workshops ist möglich – bitte geben Sie Ihre Wünsche entsprechend bei der Anmeldung an.

Das Hessische Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales begleitet den Fachtag als wichtiger Partner und fördert den Dialog zwischen Fachkräften, Sozialverbänden und öffentlichen Institutionen.

Tagungsprogramm
Keynotes und Kurzvorträge

  1. Unsichtbare Patient*innen sichtbar machen…was das bedeuten kann – Forderungen der Liga Hessen - Jessica Magnus, DiCV Limburg und Katharina Alborea, Diakonie Hessen
  2. Handlungsmöglichkeiten des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) im Umgang mit fehlendem Krankenversicherungsschutz - Kirsten Eckenberg, Dezernatsleiterin Grundsatzfragen des ÖGD Hess. Landesamt für Gesundheit und Pflege, Fachärztin für Öffentliches Gesundheitswesen
  3. Krankheit und nicht versichert…- Sarah Lang, Koordinatorin Clearingstelle 2.0 am Gesundheitsamt Frankfurt a. M.
  4. Gesundheitsversorgung von wohnungslosen Menschen als Menschenrechtsassistenz? - Dr. Gwendolin Wanderer, Referentin für Caritasprofil und Ethik, Caritasverband für die Diözese Limburg (DiCV Limburg)

Workshops/Werkstattgespräche

  1. Vorstellung des Projekts Cared.Wende in Münster - Helene Brockmann, Sozialarbeiterin B. A., Bischof-Hermann-Stiftung Münster
  2. Zwangsbehandlung nach dem Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz (PsychKHG) - Dr. Szymon Mazur, Richter Landgerichtsbezirk Fulda
  3. Konzept Genesungszimmer der Elisabeth-Straßenambulanz Frankfurt - Carmen Speck, Fachreferentin zu Gesundheitsfragen bei Menschen in Wohnungsnot, Elisabeth Straßenambulanz Caritasverband Frankfurt
  4. Krank auf der Straße: Niederschwellige Hilfen in den Einrichtungen: Wie gelingt die Regelversorgung wieder?
    Katharina Alborea, Referat Wohnungsnotfallhilfe Diakonie Hessen; Alexander Becker/Jens Schneider, Tagesaufenthaltsstätte Diakonisches Werk (DW) Marburg-Biedenkopf; sowie Mitarbeiter*in „Die Brücke“, DW Gießen
    Das Projekt zielt darauf ab, Menschen in Wohnungslosigkeit zu erreichen, die medizinisch und pflegerisch nicht versorgt sind und denen der Zugang zur (Not-)Versorgung versperrt ist. Das Projekt "Krank auf der Straße (KadS)" umfasst eine Reihe von Maßnahmen, darunter Einzelfallhilfen, Wundversorgung und Gesundheitsvorsorge. Ein wesentlicher Aspekt von KadS ist die Anschubfinanzierung für medizinische Grundausstattung, wie beispielsweise Verbandsmaterial oder Krankenzimmer-Einrichtung. Darüber hinaus werden auch vorübergehend Honorare oder Aufwandsentschädigungen für medizinisch engagierte Freiwillige, wie beispielsweise Ärzt*innen im Ruhestand oder Pflegekräfte, übernommen.
  5. Unterkunft Plus in Mainz: Zu „Psycho“ für die Psychiatrie? – Von alten Zöpfen zu neuen Hilfen
    Andreas Geiger, Mission Leben, Leiter des Heinrich-Egli-Hauses und der „Unterkunft Plus“ in Mainz, Sprecher des Fachausschusses  „Non Compliance & Eigensinn“ der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP)
    Die Zahl wohnungs- und obdachloser Menschen, die an der Non-Compliance der psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgungssysteme, den nicht vorhandenen Schnittstellen und den fehlenden Unterstützungsmöglichkeiten eines lösungsdefizitären Entlassmanagements scheitern, nimmt zu. Gleichzeitig fehlen passende, an den Bedürfnissen und Eigensinnigkeiten der Betroffenen orientierte niedrigschwellige Angebote, um auch „lauten Menschen“ ein ruhiges Leben ohne Zwang zu ermöglichen. Im Workshop sollen, entlang des Modellprojekts „Unterkunft Plus“ und anderer Angebote für obdachlose Menschen mit diagnostizierten psychischen Erkrankungen oder besonderer Erlebens- und Verhaltensauffälligkeiten, neue Konzepte der Arbeit für und mit Menschen, die durch alle Systeme gefallen sind oder von diesen abgewiesen wurden, vorgestellt und diskutiert werden.
  6. Pflege älterer und vorgealterter wohnungsloser Menschen
    Simone Holzapfel, Fachbereichsleitung Gesundheits- und Integrationshilfe; Bianca Kötz, Pflegefachperson, ehrenamtlich tätig im Verein Gesundheit für Wohnungslose e.V.  und Projektmitarbeiterin „Homeless Care“ im Sozialdienst katholischer Männer (SKM) Köln
    Der SKM Köln hat sich zum Ziel gesetzt, die Verbesserung der Gesundheitsversorgung wohnungsloser Menschen mit Pflege- und palliativen Versorgungsbedarfen in Köln voranzubringen und systematisch in die Fläche zu bringen. Eine umfassende Analyse der Bedarfslagen dieser Gruppe führte zur Entwicklung des KWIPPS-Konzepts (Konzept für Wohnungslose in prekären Pflegesituationen), ein spezifisches Einrichtungskonzept, das versorgungsübergreifende Lösungen anbieten soll und der Gründung einer strategischen Koordinierungsstelle beim SKM Köln. Diese Koordinierungsstelle „Homeless Care“ hat den Auftrag, relevante Akteure aus der Wohnungslosenhilfe, Pflege sowie der Palliativ- und Hospizarbeit in einem Netzwerk zusammenzuführen und dann gemeinsam Lösungen zur Verbesserung zu initiieren. Das Netzwerk fokussiert sich auf zentrale Maßnahmen wie Vernetzung, Bildungsarbeit, Sensibilisierung und die Bearbeitung struktureller Versorgungslücken. Durch regelmäßige Netzwerktreffen und Fachveranstaltungen soll der Austausch zwischen den Akteuren gefördert werden, um eine nachhaltige Unterstützung der Gesundheitsversorgung wohnungsloser Menschen sicherzustellen.

Bitte geben Sie Ihre gewünschten Workshops bei Ihrer Buchung im Buchungskommentar an. Vielen Dank!

Course times

Weekday Time
Thursday 10:00 AM - 4:30 PM

Location

Ev. Akademie
Römerberg 9
60311 Frankfurt
Anfahrt: https://www.evangelische-akademie.de/tagungshaus

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